Ein Vogelhaus ist mehr als nur eine Rasendekoration. Sie dienen als Unterschlupf und Wärmequelle für nistende Vögel und bieten ihnen einen sicheren und geschützten Ort, an dem sie ihre Jungen aufziehen können.
Leider ist das nicht immer so einfach, wie es klingt. Selbst das am besten gebaute Haus kann sein Potenzial nicht ausschöpfen, wenn die Hausbesitzer es unüberlegt errichten. Bevor du loslegst, ist es klug, dein Vorgehen strategisch zu planen.
In vielen Fällen bietet die Natur den Vögeln, die Höhlen bewohnen, Unterschlupfmöglichkeiten. Manche schlagen ihr Lager zum Beispiel in einem toten Baum, einem ausgehöhlten Stamm oder einem Baumstumpf auf. Allerdings sind diese Plätze oft schwer zu finden oder zu erreichen.
Als unternehmungslustige Vögel haben sie gelernt, sich anzupassen. Deshalb findest du ihre Nester oft in Dachrinnen, Fensterbänken, Fallrohren, hängenden Blumentöpfen oder sogar auf Weihnachtslichtern! Mit einem Vogelhaus machst du es den Vögeln viel leichter, einen sicheren und geeigneten Unterschlupf zu finden.
Wenn du dein Vogelhausprojekt planst, solltest du bedenken, dass nicht alle Vögel Vogelhäuser nutzen. Stieglitze und Kardinäle zum Beispiel werden sie eher nicht nutzen, da sie keine Höhlenbrüter sind. Stattdessen suchen diese Arten oft dichte Pflanzen als Unterschlupf und Nistplatz.
Bist du bereit, deinen Garten in ihre ganz persönliche Oase zu verwandeln? Wenn ja, dann gibt es viele Möglichkeiten, wie du das tun kannst. Die Auswahl und Aufstellung des richtigen Vogelhauses ist ein guter Anfang. Als Nächstes werfen wir einen Blick auf einige der wichtigsten Überlegungen, die du dabei beachten solltest.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Wähle den richtigen Nistplatz
- 2 Wähle die richtige Art des Vogelhauses
- 3 Nur die besten Materialien für Vogelhäuser
- 4 Setze Nistmaterial strategisch ein
- 5 Bestimme die ideale Größe deines Vogelhauses
- 6 Miss das Einflugloch aus
- 7 Die Höhe des Vogelhauses
- 8 Geeignete Raubtierschutzvorrichtungen anbringen
- 9 Halte dein Vogelhaus sauber
- 10 Richtiges Timing beim Aufstellen
Wähle den richtigen Nistplatz
Es wäre ideal, wenn das Anlocken von Vögeln in dein Vogelhaus so einfach wäre wie „Baue es, und sie werden kommen“. Es gibt jedoch keine Einheitsgröße, die alle Arten anlockt und für alle funktioniert.
Vielmehr hat jede Art ihre eigenen, individuellen Nist- und Lebensraumbedürfnisse. Nimm zum Beispiel eine Blaumeise. Während manche Vögel lieber in dichten, dunklen Wäldern nisten, ist dieser himmelblaue Kerlchen eine Ausnahme.
Blaumeisen nisten am liebsten in weiten, offenen Naturräumen mit Graslandlebensräumen. Sie fühlen sich wohl, wenn sie in der Nähe großer Felder leben, wo sie leichten Zugang zu den kleinen Insekten haben, die sie fressen und an ihre Jungen verfüttern. Ein Haus wie unser Nistkasten aus Zedernholz lässt sich leicht an einem Baum, einem Pfosten oder einer Stange befestigen und dient den Vögeln, die dein Grundstück ihr Eigen nennen, über Jahre hinweg als wechselndes Zuhause.
Und dann gibt es noch die Baumschwalben, die ihre Nester auf Wiesen in der Nähe von Gewässern bauen, damit sie leicht Wasserkäfer für ihre Jungen erbeuten können!
Kleinere Kleiber bauen ihre Nester in ähnlichen Kästen, allerdings sind die Öffnungen meist kleiner. Haussperlinge bevorzugen Lebensräume mit holzigem Bewuchs, z.B. Bäume und Sträucher. Diese Art schwärmt vor allem für Vogelhäuser, die an Bäumen in relativ offenen Gärten mit Sträuchern in der Nähe hängen.
Meisen bevorzugen dunklere und schattigere Umgebungen, wenn sie ihre Nester bauen. Aus diesem Grund findet man sie oft in tiefem Dickicht oder im Gebüsch in Höhlen in lebenden oder toten Bäumen.
Singvögel leben besonders gerne im Schutz von natürlichen Ästen. Du kannst sie in deinen Garten locken, indem du ihnen ein komfortables und geschütztes Zuhause bietest, wie z.B. unser großes, hängendes Haus aus Grasschnur mit Dach. Es ist nicht nur ein schöner Nistplatz für sie, sondern bietet auch perfekten Schutz vor Sonne, Schnee, Regen und niedrigen Temperaturen.
Das ist besonders wichtig für nicht wandernde Singvögel, die in den harten Wintermonaten einen solchen Schutz brauchen! Du kannst auch deine anderen Nistkästen das ganze Jahr über aufhängen, um sie als Winterquartier zu nutzen.
Generell ist es am besten, Nistkästen nicht in der Nähe von Vogelfutterstellen und Vogeltränken anzubringen. Diese Futter- und Wasserquellen werden von vielen gefiederten und pelzigen Tieren in deinem Garten besucht, und junge Vogelfamilien fühlen sich an ruhigeren Orten abseits des Trubels oft sicherer. Platziere Vogelhäuschen in einem Abstand von mindestens ca. 6 m zu Vogelfutterstellen, Vogeltränken und Orten mit viel Publikumsverkehr.
Natürlich kann das alles selbst für den fortgeschrittensten Vogelfreund ein wenig überwältigend sein. Anstatt zu versuchen, eine Vielzahl verschiedener Vogelhäuschen aufzustellen, um alle Arten anzulocken, solltest du dich zunächst entscheiden, mit welchen du beginnen möchtest.
Von da an kannst du deine Sammlung erweitern, bis dein Garten mit neuen Bewohnern gefüllt ist! Achte dabei auf die Reviere der Arten, die Konkurrenz um Nistplätze und die Toleranz gegenüber nistenden Paaren anderer Arten.
Wähle die richtige Art des Vogelhauses
Nicht nur der Ort, an dem du dein Vogelhaus aufstellst, ist wichtig, sondern auch die Art des Hauses, die du auswählst, ist ebenso wichtig.
Es ist hilfreich, die Nistgewohnheiten der Vögel zu kennen, die du anlocken möchtest. Manche Vogelarten leben in der Gemeinschaft, während andere es vorziehen, ihr Zuhause in der Einsamkeit zu errichten, weit weg von anderen.
Ein Beispiel für eine Vogelart, die zufällig den sozialen Aspekt des Gemeinschaftslebens bevorzugt? Purpurschwalben. Diese Vögel nisten gerne in wohnungsähnlichen Vogelhäusern, in denen viele gefiederte Familien zusammen leben können. Sie werden auch von kürbisartigen Häusern angezogen, die oft in großen Gruppen von einem Dutzend oder mehr an Pfählen oder Gestellen aufgehängt werden!
Meisen, Amseln und Zaunkönige brauchen jedoch ihren eigenen Raum. Diese Häuser sollten groß genug sein, um nur eine Familie zu beherbergen, und sie sollten nicht in der Nähe anderer ähnlicher Strukturen aufgestellt werden.
Nur die besten Materialien für Vogelhäuser
Sicherlich hast du als Kind schon einmal ein Vogelhaus aus Pappe oder anderen Haushaltsmaterialien gebaut. Doch die besten Vogelhäuser bestehen aus unbehandeltem Holz oder recyceltem Kunststoff, der den Elementen über Jahre hinweg standhält.
Achte bei deiner Auswahl auf Häuser, die eine ausreichende Belüftung an der Oberseite bieten. Außerdem sollten sie bei Bedarf über entsprechende Entwässerungslöcher verfügen. Es ist außerdem hilfreich, ein Haus aus Naturholz zu wählen, da es den natürlichen Höhlen der Vögel am ähnlichsten ist, oder aus Polywood oder gestrichenem/gebeiztem Holz in einem natürlich aussehenden Erdton wie hellbraun, hellgrau oder stumpfgrün.
Warum ist die Farbe wichtig?
Es ist kein Geheimnis, dass Vogelhäuschen die Aufmerksamkeit vieler verschiedener Raubtiere im Garten auf sich ziehen können, darunter auch Eichhörnchen! Ein Vogelhaus sollte sich so gut wie möglich in die Umgebung einfügen, um unauffällig zu bleiben. Andernfalls solltest du Stangen oder hängende Ablenkungen und andere Arten von Raubtierschutz verwenden.
Die einzige wirkliche Ausnahme von der Regel, naturfarbene Materialien für dein Vogelhaus zu verwenden, sind die hellen Konstruktionen, die verwendet werden, um Purpurschwalben anzulocken. Diese Vogelhäuschen sind meist aus Kürbissen oder Aluminium gefertigt und werden in der Regel weiß gestrichen, um die heiße Sommersonne zu reflektieren!
Ob es sinnvoll ist, Nistkästen zu streichen oder nicht, um die Temperaturen in heißen Umgebungen zu senken, bleibt fraglich, da es keine wissenschaftlichen Studien gibt, die die Auswirkungen auf die nistenden Vögel untersuchen. Wenn du der Meinung bist, dass Farbe notwendig ist, sollte sie nur außen aufgetragen werden, niemals im Inneren des Kastens.
Leider setzen selbst emissionsfreie und emissionsarme Latexfarben oder Beizen auf Ölbasis über Monate hinweg Dämpfe frei. Achte darauf, den Nistkasten im Herbst zu streichen oder zu beizen, damit die Dämpfe über den Winter abziehen können, während die Farbe oder Beize aushärtet.
Setze Nistmaterial strategisch ein
Nistmaterial kann eine Vielzahl von weichen, zarten Fasern umfassen, die das Nisten in deinem Vogelhaus fördern. Viele der besten Materialien sind in der Natur zu finden, z. B:
- Federn
- Tote Zweige
- Baumwolle
- Kiefernnadeln
- Moos
- Trockenes Gras (unbehandelt)
- Pflanzendaunen
- Tierfell
Obwohl die meisten dieser Materialien relativ leicht zu finden sind, könntest du versehentlich falsche oder unsichere Materialien verwenden, ohne es zu merken. Du könntest zum Beispiel denken, dass Trocknerfusseln mit Federn oder Baumwolle vergleichbar sind, aber sie können gefährliche Verbindungen enthalten, die für den Vogel nicht sicher sind.
Außerdem werden Flusen nach Regen trocken und bröckelig, was zu einer Instabilität des Nestes führt! Trocknerflusen brauchen außerdem länger zum Trocknen als natürliche Materialien und können Vogeljungen auskühlen oder das Wachstum von giftigen Schimmelpilzen und Mehltau begünstigen.
Um auf der sicheren Seite zu sein, solltest du ein Vogelhaus kaufen, das bereits Nistmaterial oder zusätzliches vogelfreundliches Nistmaterial enthält. So kannst du sicher sein, dass du ein reines, hochwertiges Produkt erhältst, das sicher ist und sofort verwendet werden kann.
Bestimme die ideale Größe deines Vogelhauses
Menschen mögen der Vorstellung verfallen sein, dass ein größeres Haus immer besser ist, aber Vögel teilen diese Mentalität nicht.
Als allgemeine Regel gilt, dass kleinere Vogelarten kleinere Häuser brauchen und umgekehrt. Kleinere Vögel wie Meisen und Zaunkönige brauchen in der Regel nur einen Kasten, der etwa acht Zentimeter hoch ist, auch wenn die Grundfläche unterschiedlich groß ist. Die meisten dieser Kästen sind etwa fünf mal fünf Zentimeter groß.
Es gibt aber auch größere Arten, die viel mehr Spielraum brauchen. Dazu gehören u. a. Kreischeulen und Waldenten.
Versuche, Vogelhäuser aufzustellen, die die richtige Größe für die Arten haben, die du in deinem Garten besuchen und nisten möchtest.
Miss das Einflugloch aus
Eine weitere Anforderung an die Größe ist der Durchmesser des Einfluglochs.
Einige Vogelarten, wie z. B. Zaunkönige, benötigen nur ein sehr kleines Einflugloch. Diese Vögel kommen am besten mit einem Einflugloch zurecht, das nur etwas mehr als einen Zentimeter groß ist.
Warum ist es wichtig, wie groß oder klein das Einflugloch ist? Der Durchmesser wirkt sich direkt auf die Anzahl und Art der Raubtiere aus, die in dein Vogelhaus eindringen können.
Außerdem trägt er dazu bei, dass andere, größere Nistvögel nicht in einen Raum passen, der für eine bestimmte Art gedacht ist. Zum Beispiel passen nur sehr wenige Vögel in ein Zaunkönig-Eingangsloch, sodass du dir keine Sorgen machen musst, dass diese Art ihren Platz an eine andere verliert, z. B. an nicht einheimische Haussperlinge oder Stare.
Während Zaunkönige es vorziehen, ihre Haustüren kleinzuhalten, brauchen andere Vögel mehr Platz. Das gilt zum Beispiel für Waldenten und Kreischeulen. Diese Arten bevorzugen einen eher elliptischen Eingang, der ein paar Zentimeter groß ist (normalerweise etwa drei bis vier Zentimeter). Du wirst auch feststellen, dass diese größeren Einfluglöcher eher oben im Vogelhaus angebracht sind, während die kleinen bis mittelgroßen normalerweise knapp über der Mitte liegen.
Die Höhe des Vogelhauses
Willst du ein Vogelhäuschen an einem Baum oder einem Pfahl in deinem Garten anbringen? Bevor du es irgendwo anbringst, solltest du dir überlegen, wie hoch es für die Vogelarten sein muss, die du willkommen heißen willst.
Verschiedene nistende Vögel bevorzugen bestimmte Höhen, um ihre Häuser zu bauen. Zaunkönige zum Beispiel brauchen ihr Nest nur etwa fünf bis zehn Meter über dem Boden, während Blaumeisen sogar noch niedriger nisten können, nämlich nur vier bis sechs Meter über dem Boden.
Wenn du größere Vogelarten anlocken willst, musst du das entsprechende Haus etwas höher aufhängen. Purpurschwalbenhäuser zum Beispiel befinden sich normalerweise etwa 4,5 m bis. 6 m über dem Boden.
Um die Baumkronen zu imitieren, in denen sie sich normalerweise aufhalten, solltest du deine Kästen für Kreischeulen oder Waldenten an den höchsten Punkten aufhängen. Sie können bis zu 30 Meter hoch werden! Denke daran, den Kasten direkt unter der Baumkrone zu platzieren und nicht in ihr, d.h. vermeide, dass Äste das Einflugloch versperren.
Entenkästen können auch auf Pfählen oder Pfosten im Wasser platziert werden, mindestens drei Meter über der Hochwassermarke.
Geeignete Raubtierschutzvorrichtungen anbringen
Es kann sehr entmutigend sein, wenn du feststellst, dass deine geliebten Vögel einem Raubtier zum Opfer gefallen sind. Einige der häufigsten Raubtiere, die sich in Vogelhäuser einschleichen, sind:
- Waschbären
- Eichhörnchen
- Schlangen
- Katzen
- Hausspatzen
Auch wenn es unmöglich ist, das Nest vollständig vor Eindringlingen zu schützen, gibt es doch Maßnahmen, die du ergreifen kannst, um dein Nest zu sichern.
Um Raubtiere wie Eichhörnchen davon abzuhalten, einen Pfahl hochzuklettern, kannst du auch Ablenkungen anbringen, wie z. B. ein Ablenkblech aus verzinktem Stahl ist für Masten mit einem Durchmesser von einem halben bis einem halben Zoll geeignet und macht das Klettern fast unmöglich, wenn es in einem Abstand von mindestens drei Metern von den seitlichen Abschusspunkten angebracht wird. Um Waschbären in Schach zu halten, werden größere Ablenkungen benötigt.
Halte dein Vogelhaus sauber
Du willst nicht in einer schmutzigen Wohnung leben, warum also sollte das eine Vogelfamilie tun? Die Reinigung deines Vogelhauses kann dafür sorgen, dass es jahrelang gut aussieht und gut funktioniert.
Jedes Vogelhaus kann Parasiten, Spinnen und andere Insekten anlocken, die sich von jungen Vögeln ernähren, daher ist die Reinigung mehr als nur eine ästhetische Aufgabe.
Wann solltest du diese Aufgabe in Angriff nehmen? Idealerweise reinigst du dein Vogelhaus, wenn die Brut das Haus vollständig verlassen hat, was als Ausfliegen bezeichnet wird. Wenn du festgestellt hast, dass die Vögel nicht mehr zum Nest zurückkehren, kannst du es gründlich reinigen.Im Allgemeinen gibt es drei ideale Zeitpunkte, um dein Vogelhaus gründlich zu reinigen:
- Im Frühjahr, bevor das Nisten beginnt
- Nach dem Ausfliegen einer Brut
- im Herbst, bevor du dein Vogelhaus einlagerst
Wenn du dich dafür entscheidest, ein Vogelhaus aufzustellen, das Singvögeln und anderen nistenden Vögeln im Winter als Unterschlupf dient, kannst du den Reiniger auch nutzen, um den Raum für sie vorzubereiten.
Wenn du das Haus säuberst, entferne das gesamte alte Nistmaterial und entferne alle Reste, die auf der Struktur zurückgeblieben sind. Um Zeit zu sparen und sicherzugehen, dass du gründlich arbeitest, verwende einen Reiniger, der speziell für diese Aufgabe entwickelt wurde.
Richtiges Timing beim Aufstellen
Jetzt, da du weißt, wie du die richtige Art von Vogelhaus auswählst und installierst, kannst du loslegen! Bevor du mit deinem Projekt beginnst, solltest du jedoch sicherstellen, dass der Zeitpunkt richtig gewählt ist.
Es ist am besten, ein neues Vogelhaus im Herbst oder im Winter zu installieren. So haben die einheimischen Nistvögel genug Zeit, dein Haus zu finden und sich damit vertraut zu machen, bevor es im Frühjahr Zeit zum Brüten ist.
Zugvogelarten kommen im Frühjahr zu unterschiedlichen Zeiten an, brüten und nisten. Informiere dich also über die Naturgeschichte deiner Zielarten und bringe deine Nistkästen zur richtigen Zeit an!